Der Herr der Gesichter by Marc A. Herren

Autor:Marc A. Herren [Herren, Marc A. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-12-21T01:00:00+00:00

Intermezzo

Im Leerraum

Peregrin sprach: »Stell dir die kosmische Evolution als eine Treppe vor. Sie beginnt im Raum, in der Zeit. Auf der ersten Stufe steht die unbelebte Materie. Dunkle Masse, Sonnen, Planeten. Auf der nächsten Stufe steht das primitive Leben. Pflanzen, Pilze, Tiere, chemisches oder kristallines Leben oder Mischarten davon. Auf der nächsten Stufe steht das intelligente, zur Selbstreflexion fähige Leben, das meist auf Planeten entsteht und aus dem Leben der unteren Stufe hervorgegangen ist. Auf die nächsten Stufen gelangen die Lebewesen, wenn sie die interplanetare, die stellare und die intergalaktische Raumfahrt betreiben. Diese Schritte sind in erster Linie dem technischen Fortschritt geschuldet. Danach erfolgt wieder ein geistiger Schritt: die Vergeistigung von intelligentem Leben in einer positiven oder negativen Superintelligenz. Meist auf Basis von Kollektivbewusstseinen, aber nicht zwingend.

Ab dieser Stufe teilt sich das Leben. Obwohl es noch mehr Spielarten gibt, unterscheidet man in erster Linie den Weg der Ordnung und den Weg des Chaos. Die Treppe teilt sich. Aus der positiven Superintelligenz wird auf der nächsten Stufe eine Materiequelle, während sich die negative Superintelligenz in eine Materiesenke verwandelt. Der nächste evolutionäre Schritt ist die Entwicklung zu einem Kosmokraten oder Chaotarchen. Die neunte Stufe ist sogleich die letzte, von der wir wissen dürfen.«

QIN SHI fragte: »Wo finden sich planetare oder Schwarmintelligenzen in deinem Modell? Wo die Maschinen, die ein Bewusstsein entwickeln? Bewusstseine, die in eine Maschine übergehen?«

Peregrin lächelte. »Oder die Konzepte: wenn in einem Körper mehrere Bewusstseine gepflanzt werden. Die Erscheinungsformen der Intelligenz sind ebenso vielfältig wie alle Wunder des Kosmos. Es gibt spontane oder künstlich eingeleitete Sprünge über mehrere Stufen der kosmischen Evolution. Mein Modell soll dir helfen, den Mechanismus zu verstehen, wie sich das Leben normalerweise entwickelt. Wie jedes Modell kann es nicht alle Spielarten abdecken.«

QIN SHI überlegte und sprach: »Ist die Entwicklung des Lebens zwingend? Erfolgt sie zufällig?«

Peregrin antwortete: »Die Kosmokraten fördern Leben, indem sie beispielsweise mit ihren Sporenschiffen Biophoren im Kosmos verteilen. Wo On-Quanten auf geeignete Materie treffen, entsteht Leben. Durch Noon-Quanten erlangt das Leben Intelligenz. Daneben gibt es gewaltige Gebilde, wandernde Kleingalaxien, die Schwärme genannt werden. Diese fördern das Entstehen von Intelligenz in erster Linie durch die Manipulation der Gravitationskonstante.«

QIN SHI fragte: »Wenn die Kosmokraten für die Ordnung stehen und das Leben fördern – was ist dann das Ziel der Chaotarchen?«

Peregrin antwortete: »Die Chaotarchen sind die Gegenspieler der Kosmokraten. Sie streben nach einem Zustand der Gesetzlosigkeit. Ihr Ziel ist es, alle Universen des Multiversums in proto-chaotische Universen zu verwandeln, die zusammen ein Negaversum bilden würden. Den Feind jeglichen Lebens, wie wir es kennen.«

QIN SHI ließ die Gedankenbilder auf sich wirken. Dann fragte er: »Nach welchen Regeln operiert das Multiversum?«

Peregrin antwortete: »Es gibt ein Steuerprogramm, das der Moralische Kode genannt wird. Es ist die höchste aller Leitwellen. Es bestimmt die Entwicklung des Multiversums. In der Form einer Doppelhelix von psionischen Feldern aus Hyperenergie durchzieht der Moralische Kode alle Universen. Er legt die Naturgesetze fest und wirkt auf die Lebewesen ein. Der Kode besteht aus Kosmogenen, und diese wiederum bestehen aus den Kosmonukleotiden, gewaltigen Ansammlungen psionischer Informationsstrukturen. Es ist

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